Der Austausch alter Fenster ist für Hausbesitzer eine beträchtliche Investition. Hohe staatliche und regionale Förderungen aber helfen Ihnen, die Anschaffungskosten deutlich zu senken. Wir verraten Ihnen, welche Programme Ihnen zustehen und was Sie bei der Beantragung beachten müssen.
Förderung vom Fensteraustausch: So macht sich Ihre Investition bezahlt!
Home-Office, Kurzarbeit und E-Learning – seitdem die Covid-19-Pandemie das Zuhause zum Lebensmittelpunkt macht, nehmen die Ansprüche an Gemütlichkeit und Wohnkomfort zu. Doch in Räumen mit alten Fenstern ist vom heimischen Wohlgefühl keine Spur! Da sie Wind und Wetter durchlassen, gelten sie seit den 70er Jahren als überholt. Dennoch sind 21 Millionen von den rund 600 Millionen Fenstereinheiten in Deutschland einfachverglast. Das haben Schätzungen der Branchenverbände Verband Fenster + Fassade (VFF) und Bundesverband Flachglas e.V. (BF) gezeigt.

Viele gute Gründe für den Fensteraustausch
Eine Modernisierung zugunsten moderner zwei- und dreifachverglaste Fenstersysteme steigert nicht nur das Wohlbefinden. Mit dem Fensteraustausch schlagen Eigenheimbesitzer wie Sie mehrere Fliegen mit einer Klappe: Zeitgemäße Fenster erhöhen den Wert einer Immobilie, sichern vor Einbrechern, bieten besseren Schallschutz und reduzieren das Risiko, sich an den brüchigen Einfachgläsern zu verletzen. Zudem verringern sie durch ihre hervorragenden Dämmwerte den Co2-Ausstoß und schonen damit die Umwelt.
Zwar sind die Kosten moderner Fenster nicht zu unterschätzen. In absehbarer Zeit aber macht sich der Fensteraustausch garantiert bezahlt: Da dadurch die Heizkosten beträchtlich sinken, ist die Investition in die neuen Fenster meist bereits nach zehn bis fünfzehn Jahren getilgt. Zahlreiche Förderungen der öffentlichen Hand verkürzen diese Zeitspanne zusätzlich.

Bandbreite an Krediten und Zuschüssen für neue Fenster
Von individuellen Programmen der Länder, örtlichen Kommunen, Städten und regionalen Energieversorger über Zuschüsse für eine Energieberatung bis zu zinsgünstigen Darlehen oder direkten Zuschüssen auf Bundesebene – die Bandbreite an Fördermöglichkeiten in Deutschland kann sich sehen lassen. Während in diesen Fällen ein Antrag bereits vor der Anschaffung neuer Fenster gestellt werden muss, profitieren Sie über das Finanzamt auch im Nachhinein vom Fensteraustausch: Sie können bis zu 20 Prozent der Aufwendungen und maximal 40.000 Euro über die Steuer absetzen. Diese Variante ist allerdings nur dann möglich, wenn Sie nicht schon eines der Förderprogramme der KfW beansprucht haben.
Auf einen Blick: Förderprogramm auf Bundesebene
Etwa 30 Prozent der bundesweiten Co2-Emissionen entstehen beim Betrieb von Gebäuden. Alte Fenster mit einfacher Verglasung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Vor Jahren hat die Bundesregierung deshalb bereits finanzielle Anreize für die Sanierung und den Fensteraustausch geschaffen. Um den Umweltschutz für Eigenheimbesitzer finanziell attraktiver zu machen, wurden die bisherige Fördermöglichkeiten Ende 2020 im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 überarbeitet. Die gute Nachricht: Es wird für Sie noch einfacher und lukrativer, sich die Modernisierung Ihrer alten Fenster fördern zu lassen.
Bisher war allen voran die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erste Anlaufstelle für diejenigen, die sich den Fensteraustausch fördern lassen wollten. Die energetische Modernisierung zugunsten neuer Fenster konnte als Einzelmaßnahme sowie im Rahmen einer Effizienzhaussanierung unterstützt werden.
Diese Förderprogramm gelten noch bis zum 30.06.2021:
Energieeffizient Sanieren – Kredit (KfW 151/152)
Kredit für neue Fenster sowohl als Einzelmaßnahme als auch im Rahmen der Effizienzhaussanierung.
Bei der Einzelmaßnahme kann ein Kredit von bis zu 50.000 Euro beantragt werden. Hier wird ein Tilgungszuschuss bis zu 20 Prozent (max. 10.000 Euro) gewährt.
Im Rahmen einer Effizienzhaussanierung gilt ein Kredit bis 120.000 Euro inkl. Tilgungszuschuss von bis zu 35% der Kreditsumme, max. 42.000 Euro.
Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss (KfW 430)
Direkter nicht zurückzuzahlender Zuschuss für die Sanierung zum Effizienzhaus.
Bei der Effizienzhaus-Sanierung werden die gesamten Sanierungskosten mit bis zu 35 Prozent bezuschusst (max. 42.000 Euro pro Wohneinheit).
BEG 2021 statt KfW und BAFA
Bereits seit dem 1.1.2021 ersetzt die BEG EM das Förderprogramm KfW430 als Zuschuss für Einzelmaßnahmen:
Mit dem 1.7.2021 werden auch die restlichen Förderprogramme der KfW in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) neu strukturiert.
BEG 2021 | Gültig ab | Träger Zuschuss | Träger Kredit |
---|---|---|---|
Einzelmaßnahme (BEG EM) | 01.01.2021 | BAFA | KfW |
Komplettsanierung & Neubau Wohngebäude (BEG WG) | 01.07.2021 | BAFA | KfW |
Komplettsanierung & Neubau Nichtwohngebäude (BEG NWG) | 01.07.2021 | BAFA | KfW |
Träger für Zuschüsse und Kredite ist zunächst allein die KfW. 2023 übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sämtliche Zuschuss-Varianten der KfW.
Änderungen bei Effizienzhaus-Sanierung
Wesentliche Neuerungen gibt es ab dem 1. Juli 2021 vor allem bei den Förderprogrammen, die eine Effizienzhaus-Sanierung betreffen. Hier richten sich die förderfähigen Kosten nach den neu einführten Energieeffizienz-Klassen (EE-Klassen) und steigen auf bis zu 150.000 Euro. Gleichzeitig wird die prozentuale Förderung um weitere 5 Prozent erhöht. Neu ist außerdem eine zusätzliche Förderungsmöglichkeit für Maßnahmen, deren Durchführung in einem individuellen Sanierungsfahrplan empfohlen wurden. Durch den sogenannten iSFP-Bonus steigt die Förderung um weitere 5 Prozent.
Voraussetzungen für die Förderung
Um die Fördermittel in Anspruch zu nehmen, sind ein paar Grundvoraussetzungen zu erfüllen: Allen voran müssen Sie als Hausbesitzer gemäß BEG-Richtlinie den Antrag zur finanziellen Unterstützung stellen, bevor Sie ein Fachunternehmen mit der Sanierung beauftragen. Danach können Sie sofort mit den Arbeiten beginnen – aber Achtung: Mit der Einreichung allein ist noch nicht garantiert, dass Ihr Antrag bewilligt wird.
Eine weitere Bedingung für die Förderung ist, dass die neuen Fenster ein bestimmtes Maß an Qualität aufweisen. Während Sie hinsichtlich Material und Farbe (https://apuncto.de/farbige-fensterprofile-das-sollten-sie-wissen/) das Fenster wählen können, das Ihren Geschmack am besten trifft, hat die Wärmedämmung der Systeme gewisse Anforderungen zu erfüllen.
So gibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) beispielsweise vor, dass Fenster einen bestimmten U-Wert beziehungsweise Wärmedurchgangskoeffizienten erreichen oder unterschreiten müssen. Dieser Wert beschreibt, wie viel Wärmeenergie bei einem Temperaturunterschied von einem Grad Celsius zwischen innen und außen pro Stunde und Quadratmeter Fläche verloren geht. Je niedriger dieser Wert ist, desto niedriger sind auch der Energieverlust und damit Ihre Energiekosten. Bei den neuen Fenstern darf dieser höchstens bei 0,95 W/(m²K) (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) bzw. 1,1 W/m²K bei besonders einbruchssicheren Fensterelementen liegen. Das entspricht in etwa dem Standard-Wert von 3-fach-verglasten Fenstern.
Empfehlenswert sind zudem moderne Kunststofffenster in Klasse A-Qualität nach DIN EN 12608, um den Verlust von Heizenergie zu vermeiden und den Wohnkomfort zu erhöhen. Premiumfensterprofile von Veka überzeugen beispielsweise mit Materialstärke, innovativer Mehrkammertechnologie und speziellen Dichtungen.
Weitere Entscheidungshilfen dafür, welches Fenster für Sie das Richtige ist, finden Sie auch in diesem Beitrag: Fenstertausch: Das richtige Fenster einbauen
- BEG EM (Einzelmaßnahmen) – Zuschuss für 20 % der Investitionskosten von maximal 60.000 €, bis zu 12.000 €
Förderung Fensteraustausch 2021: Regionale Förderung nach Bundesland
Auch regionale Förderungen für Ihren Fensteraustausch stehen Eigenheimbesitzern zur Verfügung. Welche Sie davon in Anspruch nehmen können, hängt von Ihrem Wohnraum ab. Manche der Förderprogramme sind mit den bundesweiten Programmen kombinierbar.
Zu den Bekanntesten zählen unter anderem:
Bundesland | Anbieter | Programm | Website |
---|---|---|---|
Berlin | Investitionsbank Berlin IBB | Wohnraum modernisieren | Link |
Bayern | BayernLabo | Bayrisches Modernisierungsprogramm | Link |
Baden-Württemberg | L-Bank | Energieeffizienzfinanzierung – Sanieren | Link |
Hamburg | IFB | Modernisierung von Mietwohnungen | Link |
Nordrhein-Westfalen | NRW.BANK | NRW.BANK Gebäudesanierung | Link |
Sachsen | Sächsische Aufbaubank SAB | Energetische Sanierung von Wohnraum | Link |
Sachsen-Anhalt | Investitionsbank IB | Sachsen-Anhalt MODERN | Link |
In der Förderdatenbank des Bundes können Sie sich eine erste Orientierung zu möglichen Programmen verschaffen.
Förderung für neue Fenster: Was wird bezuschusst?
Zu den förderfähigen Ausgaben beim Fensteraustausch zählen nicht nur die Fenster selbst. Auch Materialkosten sowie Nebenarbeiten wie vorbereitende Tätigkeiten, Baustelleneinrichtung oder Rüstarbeiten werden bezuschusst. Nicht gefördert hingegen werden Umzugskosten oder Behörden- beziehungsweise Verwaltungsleistungen.
Da der Einbau durch einen Fachmann und die Verarbeitung ebenfalls bezuschusst werden, lohnt es sich in jedem Fall, einen Profi ans Werk zu lassen. Der richtige Handwerksbetrieb übernimmt beim Fensteraustausch auch die Koordination mit anderen Gewerken, wenn Sie die Fenster im Rahmen einer Komplettsanierung installieren lassen. Kurz: Der Profi sorgt für einen rundum reibungslosen Ablauf der Sanierung. Die richtige Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen können Sie hier nachlesen: Energetische Sanierungen am Altbau – Die richtige Reihenfolge der Sanierungsmaßnahmen. Noch ein weiterer Vorteil spricht dafür, beim Fensteraustausch auf Fachleute zu setzen: Sie können bis zu 20 Prozent der Arbeitsleistung Ihrer Handwerker von der Steuer abziehen. Das gilt selbst dann, wenn die Handwerkerleistung durch die KfW oder andere gefördert wurde.
Den richtigen Fachbetrieb für den Fensteraustausch finden Sie auf: https://www.veka.de/homepage/fuer-bauherren/beratung.html
Förderung Fensteraustausch 2021: Beratung lohnt sich
Auf gute Beratung zu setzen, macht sich auch hinsichtlich der Förderprogramme bezahlt: Statt sich durch die technischen Anforderungen zu wühlen, holen Sie sich am besten gleich von Anfang an Unterstützung durch einen zertifizierten Energieberater. Die Einbindung eines solchen Experten ist spätestens bei der Einreichung einer Bezuschussung ohnehin unumgänglich: Der Profi ist für die Erstellung einer geforderten Technischen Projektbeschreibung (TPB) und des Technischen Projektnachweises (TPN), sowie für die Baubegleitung erforderlich.
Noch bevor es soweit ist, kann der Energieberater bei der Wahl des Förderprogramms und der Beantragung von Zuschüssen sowie zinsgünstigen Krediten helfen. Damit Sie für die gute Information nicht all zu tief in Ihre Tasche greifen müssen, werden 50 Prozent der Kosten für den Energieberater durch den Zuschuss 431 der KfW übernommen. Sie müssen bloß den entsprechenden Antrag vor Beginn der energetischen Fenstersanierung stellen.
Bei einer Komplettsanierung macht sich die Inventionen in einen Energieberater übrigens ab dem 1. Juli erst recht bezahlt: Wurden die zur Sanierung durchgeführten Maßnahmen vorher von einem solchen Profi in einem Sanierungsplan (iSFP-Bonus) empfohlen, erhält man in jedem BEG Programm weitere 5 Prozent bezuschusst. Das entspricht bis zu 75.000 Euro Förderung – und damit knapp 30.000 Euro mehr als bisher! Wer eine Komplettsanierung plant und etwas Geduld mit sich bringt, sollte deshalb am besten bis zur zweiten Jahreshälfte 2021 warten: Ist die BEG voll in Kraft getreten, können Sie erheblich mehr Fördermittel erhalten.
Weitere hilfreiche Links:
www.kfwd.de – Die Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Detail.
www.bafa.de – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Informationen und Q&A zu Bundesförderung für effiziente Gebäude BEG)
https://www.shop.energie-fachberater.de/products/ebook-foerderung-fenster – Das interaktive eBook der Energie-Fachberater gibt Ihnen eine Schritt-für-Schritt Anleitung zur Förderung für den Fenstertausch.
(Advertorial)
Bildnachweise: 123rf – Dmitry Kalinovsky, 123rf – Alena Ozerova
Ich möchte ein Doppeltür Fenster in Badezimmer (Altbau) umtauschen. Was kostet das?
Hallo, die Frage ist leider nicht so einfach zu beantworten. Am besten lassen Sie sich im Fachhandel/Handwerk beraten. Die Profis kommen auch zu Ihnen, um die besten Lösungen zu finden und Ihnen ein individuelles Angebot zu machen.
Wir haben ein altes Haus und eigentlich müssen wir die Fenster austauschen. Bisher war der finanzielle Aspekt ein Dämpfer für das Projekt. Mir war gar nicht bewusst, dass es dafür aber diverse Förderungen gibt, die bei einer bestimmten Qualität der Fenster beantragt werden kann. Ich werde mich das mal genauer anschauen und dann entscheiden, welche neuen Fenster wir kaufen.
Ich habe mir den Traum vom ersten eigenen Haus erfüllt und mir ein Haus aus dem 20. Jahrhundert gekauft. Für den Winter muss ich auf jeden Fall ein paar meiner Fenster austauschen und reparieren lassen. Ich werde mich über die verschiedenen Förderungsmöglichkeiten informieren. Für dein Einbau lasse ich dann einen Fachmann ans Werk.
Meine Frau und ich haben uns letztes Jahr ein altes Haus gekauft und renovieren nach und nach alles. Nun möchte ich neue Velux-Fenster kaufen. Umso interessanter ist es, dass es verschiedene Fördermöglichkeiten von Kommunen der sogar auf Bundesebene gibt. Ich werde direkt mal recherchieren, welche Möglichkeiten es in meinem Fall gibt.
Wir wollen unser Flurfenster austauschen lassen, weil es alt ist und nicht gut isoliert. Da es sich um ein altes Fenster handelt, ist es nur einfachverglast. Beim Fensterbau wollen wir jetzt darauf achten, dass das neue Fenster energieeffizienter ist und dass dadurch weniger Wärme verloren geht.